Zollmuseum: Neues Team und zwei erfolgreiche Ausstellungen

Das Schweizerische Zollmuseum startete mit einem neuen Team in die Saison 2022. Seit letztem Jahr wird das idyllisch gelegene Museum in Cantine di Gandria von einem Team des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) geführt: Sonja Burri, Mario Brunoni, Luca Di Bitonto und Vanja Agostinetti. Unter der umsichtigen Leitung von Maria Moser-Menna konnte das Team bereits zahlreiche Besucherinnen und Besucher begrüssen.

22.07.2022, Nadia Passalacqua

Museo delle dogane -Foto 1- Fonte UDSC
Das neue Team des Zollmuseums: von links nach rechts: Luca Di Bitonto, Vanja Agostinetti, Sonja Burri und Mario Brunoni zusammen mit der Leiterin Maria Moser-Menna (Mitte) (Quelle BAZG).

Ein prächtiger sonniger Tag im Tessin, eine Fahrt mit dem Kursschiff auf dem See, ein Zwischenhalt in einem nahegelegenen Grotto für den kleinen Hunger – das perfekte Programm. Angesichts des grossen Anklangs werden die beiden Sonderausstellungen weitergeführt. Die Ausstellung «ausser-ordentlich» vermittelt in 17 Geschichten Einblicke in die Arbeit des Zolls während der Grenzschliessung aufgrund der Corona-Pandemie im Frühling 2020. Diese wird mit Texten, Bildern und Videos dokumentiert. Zum Beispiel mit dem Paar an der deutsch-schweizerischen Grenze, das durch die Grenzschliessung über Monate getrennt war. Die Ausstellung ist digital, ein Besuch auf www.ausser-ordentlich.ch ist jederzeit möglich. Gleichzeitig ist dieser Ausstellung ein Raum im Zollmuseum gewidmet. Das Zollmuseum ist auch bei verschiedenen Organisationen und Institutionen als Ort für externe Sitzungen und Veranstaltungen beliebt.

Museo delle dogane - Foto 2 - Fonte Ti-Press
Das Zollmuseum in Cantine di Gandria (Quelle Ti-Press)

Die andere Sonderausstellung «Eine Geschichte von Armut und Verfolgung» zeichnet das harte Leben von Schmugglern und Geflüchteten an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz im Zweiten Weltkrieg nach. Manche Dokumente dieser Ausstellung sind der Öffentlichkeit erstmals zugänglich. So ist in einem Saal das Originalregister mit den Namen der Geflüchteten ausgestellt, die es bis zum Grenzposten in Caprino schafften, wo sich heute das Zollmuseum befindet. Es zeugt von vielen berührenden Geschichten von Menschen, die in den Kriegsjahren auf der Flucht im Grenzgebiet Cantine di Gandria ankamen und von der Schweiz aufgenommen oder abgewiesen wurden. Die Namen der abgewiesenen Menschen werden in diesem Saal an die Wand projiziert. Im Hintergrund ist Musik aus Verdis «Forza del Destino» unter der Leitung von Maestro Arturo Toscanini zu hören. Die Musikwahl ist kein Zufall. Die Tochter des weltberühmten Dirigenten konnte in Caprino die Grenze in die Schweiz passieren.

Diese Ausstellung ist sozusagen eine Rückkehr zu den Anfängen des Museums und den Zeiten, die es als «Schmugglermuseum» bekannt gemacht haben. An der Grenze zu Italien wurde in der Vergangenheit weitaus am intensivsten Schmuggel betrieben. Die Ausstellung beleuchtet die Zeit der Hochblüte in den Jahren des Zweiten Weltkriegs.

Neben den beiden Sonderausstellungen erwartet die Besucherinnen und Besucher auch die Dauerausstellung «1935 Kilometer Grenze im Museum». Sie stellt mit Originalexponaten wie der Dienstkleidung oder dem eingerichteten Schlafzimmer der Grenzwächter die Geschichte des ehemaligen Grenzpostens dar.

Für nächstes Jahr ist bereits eine neue Ausstellung in der Pipeline. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum zum 100. Jubiläum des Zollvertrags zwischen der Schweiz und Liechtenstein geplant.

Das Museum ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 12.00-17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Alle Informationen zum Museum, den Ausstellungen und der Anreise via Boot sind unter zollmuseum.admin.ch zu finden.

https://www.bazg.admin.ch/content/bazg/de/home/aktuell/forumz/nah-dran/zollmuseum-neues-team-undzwei-erfolgreiche-ausstellungen.html