Intensive Diensthunde-Ausbildung in Interlaken
Acht Mitarbeitende der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) haben am 19. Oktober 2018 erfolgreich den vierwöchigen Grundkurs für Diensthunde abgeschlossen. Ab sofort können sie in ihren Regionen sechs gut ausgebildete Betäubungsmittel- und zwei Sprengstoff-Spürhunde einsetzen.
14.11.2018, Michael Steiner
Das Betäubungsmittel ist gut versteckt. Aber nicht gut genug für die feine Nase von Dyson. Der Deutsche Schäfer schnüffelt im Kofferraum des Autos herum und bleibt plötzlich ganz ruhig sitzen. Und tatsächlich: Versteckt unter dem Reserverad findet Hundeführer Sébastien zwei kleine Säcklein mit weissem Pulver drin.
Vom Junghund zum Sprengstoff-Spürhund in vier Wochen
Wir sind in Interlaken, im Kompetenzzentrum für Sicherheit, Intervention und Technik (KOSIT). Während vier Wochen wurden hier im Oktober insgesamt 16 Hunde zu Betäubungsmittel- und Sprengstoff-Spürhunden ausgebildet. Neben zehn EZV-Mitarbeitenden haben auch sechs Polizisten den Grundkurs absolviert. In vier intensiven Trainingswochen haben die Junghunde rasch gelernt, den Geruch von verdächtigen Substanzen zu erkennen und dem Hundeführer anzuzeigen, wo die Drogen oder der Sprengstoff versteckt sind – sei es in einem Fahrzeug, im Zug, im Gelände oder bei einer Person.
Hund EZAK bleibt ruhig sitzen, sobald er etwas Verdächtiges riecht. Belohnt wird er dafür mit einem Spielzeug, dem sogenannten Muff, und Streicheleinheiten.
Der Diensthund als Familienmitglied
Rund 100 Diensthunde sind für die EZV im Einsatz. In der Regel werden Junghunde im Alter von 18 bis 24 Monaten zu einem Eignungstest aufgeboten. Nur wer diesen Eignungstest besteht, kann anschliessend den Grundkurs im KOSIT besuchen, wo die Hunde zu Betäubungsmittel- oder Sprengstoff-Spürhunden ausgebildet werden. Als Hundeführer kann sich grundsätzlich jeder Grenzwächter oder jede Grenzwächterin bewerben, auch ohne Hundekenntnisse. Wer als geeignet beurteilt wird, erhält einen Hund zugeteilt. Der Hund bleibt allerdings im Besitz des Bundes, auch wenn er fortan bei seiner Halterin oder seinem Halter lebt. Für sie beginnt ab diesem Moment das Training mit dem neuen vierbeinigen Familienmitglied. Zuerst in den Regionen, später an einem einwöchigen Junghundekurs und schliesslich am vierwöchigen Grundkurs im KOSIT. Nur wer all diese Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich am Schluss Hundeführer eines Betäubungsmittel- oder Sprengstoff-Spürhundes nennen.
Die acht EZV-Mitarbeitenden und ihre Hunde haben mit dem kürzlich zu Ende gegangenen Grundkurs in Interlaken alle Hürden genommen. Nun freuen sie sich auf viele Einsätze in den jeweiligen Regionen – zusammen mit ihren vierbeinigen Partnern.